06 September 2016

Von Stinkefischen, Führungskräften und Social Media!

Wie heißt es so schön im Volksmund: Der Fisch stinkt immer vom Kopf abwärts.

Zugegeben, ein bisschen krass, aber ab und an muss man sich krasser Wortbilder bedienen, um Pudels Kern zu treffen. Ups, schon wieder eins. :-)

Zurück zum Fisch und dem Gestank: Übersetzt man es in Social Media, könnte man behaupten, dass es mit #Neuland nur klappt, wenn der CEO schon eingereist, also der Fisch komplett anwesend ist.

Ein wenig provokant, mag sein, aber etwas, das stimmt. Wir erleben es immer wieder, nur der zarte Hauch des Vorschlages an einen Chef, sich selbst einen Twitteraccount anzuschaffen, bei Facebook zu schnuppern oder sich sonst wo einen Eindruck zu verschaffen, wird abgewehrt. Laut und massiv. Keine Zeit, kein Bock, das ist alles ganz arg böse und überhaupt, wozu? Es reicht doch, wenn die anderen das machen. Als Chef hat man ja so viel zu tun. Echt? Reicht es wirklich wenn die anderen loslegen? Hm! Es fängt in diesem Stadium schon an ein bisschen müffelig zu werden. Ehrlich gesagt.

Denn: Dass das eigene Unternehmen natürlich Bestnoten auf Twitter einzufahren hat, ist völlig logisch. Das darf man als Führungskraft fordern. Schließlich haben ja andere das auch und sind voll erfolgreich.
Die Frage ist nur: darf man? Wirklich? So ohne etwas über das zu wissen, was man verlangt? Ohne informiert zu sein und konkret Ziele definieren zu können oder darüber Bescheid zu wissen, was die eigene Zielgruppe so macht, sagt, tut?

Oft passiert es, dass Bedürfnisse schlicht abgewehrt werden. Beispiel? Content, Budget, Bildung werden schlicht als überbewertet abgetan. Was schade ist, denn oft genug sind da tolle Möglichkeiten, die einfach so verpuffen, weil die benötigten Ressourcen schlicht nicht da sind oder nicht zur Verfügung gestellt werden, weil ein Einblick in Abläufe in Social Media schlicht nicht vorhanden ist.

Dazu kommt, dass bei neuen Vorschlägen, Schritten und Ideen zurück gezuckt wird. Etwas, das gerne auch aus der Unwissenheit heraus passiert. Weil man sich von dem mitnehmen lässt, was einem im Prinzip der stillen Post zugetragen wird und was oft, würde man sich näher damit beschäftigen, nicht stimmt. Und überhaupt, um was soll man sich noch kümmern. Der Kalender ist voll und man brauchts ja privat auch nicht.

Ignoranz und Desinteresse sind alte, demotivierende Stinker! 

Und spätestens jetzt stinkt der Fisch. Er müffelt nach Desinteresse und gerne einer Prise Ignoranz. Was keinem gut tut. Es demotiviert die Teams, die sich oft bemühen, dem Schrei nach Erfolg in #Neuland nachzukommen und sich am Ende immer nur mahnende Gesten einfangen und den erhobenen Daumen sehen. Also lässt man es und überhaupt, warum sollte man sich näher mit dem Thema beschäftigen, wenn es selbst der Chef nicht tut? Wieso mehr Einsatz zeigen, als nötig? Wenn man sich am Ende ohnehin rechtfertigen muss, weil das Wissen des Vorgesetzten eine objektive und sachliche Beurteilung einer Situation schlicht nicht zulässt, agil und mit neuen Ideen auf den Markt zu gehen ....

Dabei geht es ganz anders und muss anders gehen!

Wie? Opel CEO Karl-Thomas Neumann macht es vor. Er hat einen erfolgreichen Twitteraccount und ist neuerdings in Instagram aktiv. Er ist ein prominentes Beispiel für den Umstand, dass der Chef sein Handwerk versteht. Ein sozial mediales Vorbild zu sein. Und genau das braucht ein Unternehmen. Einen Chef, der mitmacht, aktiv ist und sich nicht ignorant verhält und dennoch Leistung erwartet. http://www.horizont.stfi.re/marketing/nachrichten/Karl-Thomas-Neumann-Opel-CEO-ist-jetzt-auch-auf-Instagram-141759?sf=nyalddv#ab

Mit mehr als 13000 Followern twittert er über Opel, Fußball und mehr. Und macht das sehr persönlich und authentisch. Abgesehen davon Vloggt er auf Youtube und schreibt auf Xing.

Ein Vorbild, würde ich sagen, denn so geht Begeisterung und so geht letztlich auch Erfolg. Wer informiert ist, kann mitreden und Ideen einbringen. Ein Dialog auf einer Augenhöhe.

Die Anatomie des Fisches .... oder warum der Chef ein Vorbild ist! 




Wenn der Kopf des Fisches, also der Vorgesetzte, der Chef, weiß, was passieren kann, aufgeschlossen durch die Landschaft geht und sich nicht mit Ausreden rund um #Neuland vor der Einreise drückt und damit auch ein gutes Beispiel ist, entsteht Motivation.
In den Teams. Es entsteht Lust und Freude, die Mitarbeiter sind aktiv und wollen etwas Neues schaffen, sie lassen sich etwas einfallen.
Ein anderer Aspekt ist die Reputation. Wer aktiv daran mitarbeitet, dem Unternehmen einen guten Ruf im Netz wie im richtigen Leben zu verschaffen, tut sich und allen, die am Unternehmen und dessen Zielen arbeiten, Gutes.
Mal abgesehen davon: Reden tun User ohnehin. Besser ist es doch, zu wissen, was sie reden oder? Und wie erfährt man das? Indem man mitmacht. Zuhört. Und wer mitredet und mit offenen Augen und Ohren durch die Netzwerke wandelt, ist präsent, verschafft sich selbst eine gute Reputation und Ansehen in der Community. Und wer einen guten Ruf genießt, dem hört man zu, der wird positiv wahrgenommen.

Anpacken schafft Motivation und schürt die Neugierde! 

Aktive CEO's und Führungskräfte sind also beste Faktoren dafür, dass Teams anpacken, neugierig bleiben und Accounts erfolgreich werden. Wenn der Chef informiert ist, kann er Vorschläge beurteilen, selbst Ideen einbringen und so das Unternehmen stärken. Und das ist es doch, was wichtig ist, Stärke. Wer weiß, was über einen geredet wird, kann besser reagieren, Strategien verfeinern oder Missverständnisse und Vorurteile ausräumen.

Etwas, das aber nicht von unten kommen kann. Diese Faktoren müssen von oben nach unten strahlen, wie eine gute Deckenlampe, von dort, wo Entscheidungen gefällt werden. Oben muss mit unten reden. Weiß der da oben nicht Bescheid, was nötig ist, kommt es schnell zu Missverständnissen und Konflikten.

Daher mein Appell an die Chefs: Seien Sie Vorbild. Werden Sie nicht zum Stinker. Informieren Sie sich, bleiben Sie dran! Denn nur mit gutem Wissen kann man am Ende auch gut entscheiden. Letztlich gilt immer noch, dass der, der nicht interagiert, auch langfristig ignoriert wird. Wer will das schon?

Schwimmen Sie mit Ihren Mitarbeitern und gestalten Sie gemeinsam.



Sind Sie ein Vorbild ? 

Klar ist: Social Media heißt auch die Änderung der Unternehmenskultur. Das ist klar und kann nicht von heute auf morgen passieren. Prozesse bedürfen einer Änderung, Abläufe müssen beschleunigt werden. Nicht jeder wird sich darüber freuen, klar, aber am Ende ist ein gutes Vorbild jemand, dem man folgt. Letztlich ist das auch Fortschritt und wer sein Unternehmen fortschrittlich führen und eine gute Zukunft gestalten möchte, darf sich diesem Kulturwandel, der letztlich die gesamte Gesellschaft betrifft, nicht verschließen.

Und wenn Sie jetzt denken, dass das alles zuviel ist: Hey, Ihre Teams unterstützen Sie bestimmt gerne beim Anlegen und Verwalten Ihres Accounts. Sie versorgen Sie sicher gerne mit Tipps, Inhalten oder Tricks, wenn Sie dafür aus der Müffelposition in frische, fließende Gewässer steuern. Wetten?

UPDATE am 02.12.2016:

Heute im Ticker: Eine Umfrage von Newsaktuell und Faktenkontor ergab spannende Fakten zum Thema und sagt, dass wir Recht haben. Social Media ist bei Führungskräften noch nicht angekommen, was schade ist. Denn so verschenkt man auch viel Potenzial.

Hier geht es zur Umfrage: https://www.haufe.de/marketing-vertrieb/online-marketing/social-media-ist-zu-selten-chefsache_132_387970.html



Viel Spaß in frischen Gewässern!

Birgit Bauer


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